Große Anfrage der SPD zur Integration von Kindern und Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf in Jena
„Inklusion heißt, dass jeder Mensch ganz natürlich dazu gehört“

Bereits 2011 hat der Jenaer Stadtrat die Rahmenkonzeption zur Vernetzung von Jugendhilfe und Schule bei Kindern mit Förderbedarf beschlossen. Wie ist der aktuelle Stand der Umsetzung? Was läuft gut und wo gibt es in Jena Verbesserungsbedarf? Diese und weitere Punkte zur Inklusion von Kindern und Jugendlichen in Jena wollte die SPD-Fraktion erfahren und hat deshalb zu Beginn dieses Jahres eine Große Anfrage im Jenaer Stadtrat gestellt.

Es geht dabei zum einen um Kinder, Jugendliche und ihre Familien in unserer Stadt, die für ein gutes Aufwachsen der Unterstützung bedürfen. Und es geht um die Fachkräfte und Einrichtungen, die diese Förderung gelingend gestalten müssen. Eine Form dieser Unterstützung ist die sogenannte Eingliederungshilfe, zu deren Rahmenbedingungen und Umsetzung im Stadtrat nun informiert wurde.

Die Beantwortung der Großen Anfrage hat gezeigt, dass die Verantwortlichen in Jena, sowohl in der Stadtverwaltung als auch bei den Freien Trägern, mit hoher Fachlichkeit und Engagement viel für die Inklusion von Kindern und Jugendlichen geleistet haben. „Dabei kann festgehalten werden, dass es an Datenbasis und Konzepten in Jena nicht mangelt. Die Berichte und Schlussfolgerungen müssen ausgewertet und die notwendigen Schlussfolgerungen in einem umfassenden Inklusionskonzept von 0 bis 18 verankert werden. Dabei sind mit dem zunehmenden Fachkräftemangel gerade in heilpädagogischen Berufen bereits jetzt weitere Herausforderungen erkennbar. Was müssen wir in Jena also künftig unternehmen, um die hohen Standards zu halten?“, so Katja Glybowskaja, Vorsitzende der SPD-Fraktion.

Notwendig dafür ist, dass die schon entwickelten fachlichen Empfehlungen zur Inklusion z.B. im Kitabereich in die kommunalen Prozesse und die Arbeitsweise der Fachämter und der Träger von Kitas und Schulen aufgenommen werden. Dafür sind von Seiten des Jenaer Stadtrates Beschlüsse notwendig, die eine verbindliche Verankerung dieser Konzepte festlegen. Zudem muss die Dauer der Antragsverfahrens auf Eingliederungshilfe von jetzt durchschnittlich drei Monaten dringend reduziert werden. In diesen Zeiträumen erhalten Kinder nicht die für sie notwendige Förderung. „Dies ist eindeutig zu lang für die diejenigen, welche eine schnelle Unterstützung und Förderung benötigen. Hier wollen wir dringend klären, welche Entscheidungen, Maßnahmen und Unterstützung notwendig sind, damit die Anliegen unsere Jenaer Bürgerinnen und Bürger schneller entsprechend der gesetzlichen Fristen bearbeitet werden können.“ erklärt Katja Glybowskaja.

„Es hat sich gezeigt, dass in Jena schon viel erreicht ist. Die notwendigen Vorarbeiten sind geleistet. Berichte, Konzepte: alles liegt vor. Wichtig ist nun, dass diese mit entsprechenden Beschlussvorlagen des Jenaer Stadtrates so verankert werden, dass die gemeinsame Aufgabe Inklusion weiter gut gelingt. Die SPD-Fraktion wird dazu in den kommenden Monaten die notwendigen Schritte mit Nachdruck angehen.“, so Katja Glybowskaja abschließend.