SPD-Fraktion fordert, auf städtischen Toiletten künftig kostenlos Produkte der Monatshygiene bereitzustellen
Die kostenfreie Bereitstellung von Artikeln der Monatshygiene auf städtischen Toiletten muss eine Selbstverständlichkeit sein. Nach dem Vorbild von Städten wie Dresden und Leipzig will die SPD-Fraktion erreichen, dass für Mädchen und Frauen auch in Jena ein entsprechendes Angebot verwirklicht wird.
„Anlässlich des „Menstrual Hygiene Day“ am 28. Mai gilt es dieses stark tabuisierte Thema endlich in den Mittelpunkt zu stellen. Denn die Kosten für die dringend benötigten Hygieneprodukte kann sich bei weitem nicht jede Frau leisten. Viele junge Frauen verbinden das Eintreten der ersten Periode noch immer mit Scham und Unsicherheit, auch aus Angst, von einer plötzlichen Blutung überrascht zu werden. Der Zugang zu entsprechenden Hygieneprodukten muss daher allen ermöglicht werden. Mit ausliegenden Binden, Tampons etc. in öffentlichen Gebäuden kann dieses Problem überwunden werden und wäre ein wichtiger Schritt hin zu einer mehr gleichberechtigten und gerechteren Gesellschaft.“, so Katja Glybowskaja, Vorsitzende der SPD-Fraktion im Jenaer Stadtrat.
Die SPD-Fraktion möchte mit einer Stadtratsvorlage den Oberbürgermeister nun beauftragen, die organisatorischen und logistischen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass ab Januar 2023 in allen städtischen Sanitärbereichen Möglichkeiten für die kostenfreie Abgabe von Monatshygiene geschaffen werden. Dies beträfe neben dem Rathaus und weitere Verwaltungsgebäude u.a. auch städtische Schulen, Bibliotheken, Museen, Kultur-, Jugend- sowie Freizeiteinrichtungen. Daneben gilt, sich auch gegenüber den Einrichtungen des Landes Thüringens, welche im Jenaer Stadtgebiet vorhanden sind, dafür einzusetzen, dass dort ebenfalls eine kostenfreie Abgabe von Artikeln der Monatshygiene ermöglicht wird. Die Universität geht hier schon mit gutem Beispiel voran, indem sie ein entsprechendes Angebot für ihre Mitarbeiterinnen und Studentinnen zur Verfügung stellt.
„Solange es keine bundeseinheitliche Gesetzgebung gibt, welche die kostenfreie Versorgung mit Hygieneartikeln von Frauen festschreibt, sollte die Stadt Jena selbstständig und mit gutem Beispiel vorangehen. Wenigstens Orte, die durch die Stadt verwaltet werden und öffentlich zugänglich sind, sollten mit kostenfreien Produkten der Monatshygiene ausgestattet werden.“, erklärt Daniela Gruber, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen und Mitinitiatorin der Beschlussvorlage.