Wechsel in der SPD-Stadtratsfraktion Jena

Zur Sitzung des Jenaer Stadtrates am 8. Dezember 2021 wird Frau Tina Rudolph aus beruflichen Gründen ihr Stadtratsmandat niederlegen. Als ihr Nachfolger wird Herr Johannes Schleußner für die SPD-Fraktion in den Jenaer Stadtrat berufen.

Dazu Tina Rudolph: „Angesichts meiner neuen Aufgabe als Abgeordnete des Deutschen Bundestages bin ich nach reiflicher Abwägung zu dem Schluss gekommen, dass eine gleichzeitige Mitgliedschaft im Stadtrat nicht mit dem Anspruch, den ich selbst an die Sorgfältigkeit meiner politischen Arbeit stelle, in Einklang zu bringen ist. Dies gilt insbesondere mit Blick auf die vergleichsweise geringe Größe der derzeitigen SPD-Stadtratsfraktion.

Die inhaltlich anspruchsvolle Arbeit in den verschiedensten Ausschüssen, Beiräten und Arbeitsgruppen während der letzten Jahre hat mich in gleichem Maße gefordert und erfüllt. Besonders hervorheben möchte ich den Finanzausschuss und den Studierendenbeirat, dessen Vorsitzende ich längere Zeit innehatte.

Die Debatte und den im Grundsatz immer sachlich geführten Streit um eine gute Kommunalpolitik für Jena habe ich stets geschätzt und kann nach diesen Jahren den Stellenwert der Kommunalpolitik für unsere Gesellschaft nicht hoch genug betonen. Auch wenn dafür viel Zeit zu investieren ist, wird dies mit einem tieferen Verständnis für fachliche Zusammenhänge belohnt und – schneller als auf anderen politischen Ebenen – stellt sich das Gefühl ein, wirklich etwas verändern zu können. Für alles was ich fachlich lernen konnte bin ich sehr dankbar und weiß, dass diese Erfahrungen meine Arbeit als Bundestagsabgeordnete mit einem guten Blick für die kommunale Perspektive bereichern werden.

Ich bedaure es sehr, dass mir eine weitere Arbeit im Stadtrat nicht möglich ist, denn ich blicke auf intensive zweieinhalb Jahre zurück, in denen ich durch viele Anfragen und Beschlussvorlagen die Stadtpolitik mitgestalten durfte. Ob die Ausweitung des WLAN-Angebotes in der Stadt, die Arbeit an der Einführung eines kostenlosen Kinder- und Jugendmobilitätstickets, die Unterstützung für die Einführung eines To-Go-Pfandsystems, die Verbesserung von Lebensbedingungen für Geflüchtete oder der kommunale Corona-Solidarpakt – es war stets erfüllend, mit der Jenaer SPD-Fraktion für eine soziale, solidarische und nachhaltige Stadtpolitik einzutreten. Daher freut es mich umso mehr, dass mit Johannes Schleußner ein junger und engagierter Sozialdemokrat in die Fraktion nachrückt, welche Projekte wie diese fortführen wird.

Ich möchte mich bei allen beteiligten Akteurinnen und Akteuren der Stadtpolitik, bei den demokratischen Fraktionen des Rates, bei der Stadtverwaltung, bei den Vereinen, den Verbänden, den Unternehmen und den zahlreichen ehrenamtlich engagierten Menschen der Jenaer Zivilgesellschaft für die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren bedanken und wünsche ihnen für die Zukunft weiterhin alles Gute.“