Die Verlängerung der Straßenbahn bis ins Himmelreich muss zeitnah verwirklicht werden
Bild: Matthias Grehl
Seit einer Woche wird intensiv darüber diskutiert, dass mit dem Abschluss der Baumaßnahmen in der Naumburger Straße die bestehende Busverbindung ins Wohngebiet Himmelreich, welche als Schienenersatzverkehr (SEV) eingerichtet wurde, mit Beginn des 31. August nun eingestellt wird. Für viele im Wohngebiet stellt dies eine spürbare Verschlechterung des ÖPNV-Angebots dar. „Die Forderung der Bewohner im Wohngebiet Himmelreich nach einer guten ÖPNV-Anbindung durch den Erhalt der Buslinie ist für die Mitglieder der SPD-Stadtratsfraktion nachvollziehbar und verständlich.“, so Tina Rudolph, Mitglied der SPD-Stadtratsfraktion. „Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die seit Jahren versprochene Verlängerung der Straßenbahn immer wieder verschoben und zuletzt durch den Oberbürgermeister der Stadt Jena sogar hinter dem Ausbau der Wiesenstraße zurückgestellt wurde. “
Ursprünglich sollte im Rahmen der Fortschreibung des Nahverkehrsplans ein machbares Konzept bereits vorliegen, das einen finanzierbaren Betrieb für ein gutes ÖPNV-Angebot ins Himmelreich beinhaltet. Der nun geforderte Erhalt der bestehenden SEV-Busverbindung ins Himmelreich würde aber unweigerlich zu einem Parallelbetrieb von Bus und Straßenbahn führen. Diese Lösung, so unpraktikabel sie schließlich wäre, hätte sehr hohe jährliche Kosten zwischen achthunderttausend und zwei Millionen Euro zur Folge. Gerade in den Zeiten einer Corona-bedingten Haushaltssperre erscheinen die genannten Kosten für die geforderte Buslinie aber unverhältnismäßig hoch.
„Als einzig realistischer Weg, welcher auch in absehbarer Zeit eine sichere Versorgung des Jenaer Nordens mit dem ÖPNV ermöglicht, besteht in der möglichst schnellen Umsetzung der seit Jahren zugesagten Verlängerung der Straßenbahn bis in das Himmelreich. Und die aktuelle Situation zeigt dabei mehr als eindrücklich, dass für den Weiterbau der Straßenbahn eben nicht gewartet werden darf, bis die parallel verlaufende Wiesenstraße fertig ausgebaut ist.“ erklärt Tina Rudolph.